Die heutige Gesellschaft ist geprägt von Schnelllebigkeit, Digitalisierung und einem Alltag in einer menschengemachten Umgebung. Naturpädagogen und Waldpädagoginnen schaffen anhand von diversen Aktivitätsangeboten und kreativen Ansätzen einen Zugang zur Natur und unserer Umwelt. Dabei gehen sie auf Bedürfnisse und die Lebenssituationen der Zielgruppe ein, welche vom Kleinkind bis zur Seniorin Personen in jedem Alter umfasst.
Mit naturbezogener Umweltbildung beschäftigen sich zum Beispiel auch Abenteuer- und Erlebnispädagogen, Waldorferzieherinnen und Umweltpädagogen.
Grundsätzlich ist die Waldpädagogik als Teilbereich der Natur- und Umweltpädagogik zu verstehen und befasst sich in erster Linie mit dem Lebensraum Wald. Sowohl eine Wald- als auch eine Naturpädagogin kennt sich mit verschiedenen Ökosystemen wie etwa dem See oder Wald aus. Sie weiß, was verschiedene Habitate an Flora und Fauna zu bieten haben und welche biologischen Besonderheiten dort herrschen. Ziel ist es, den Menschen die Natur näherzubringen, um einen Ausgleich zum Leben in der Stadt oder vom ruhelosen Alltag zu schaffen.
Mittels verschiedener naturpädagogischer Ansätze und Lernmethoden plant die Naturpädagogin Aktivitäten, welche meist in natürlicher Umgebung stattfinden und an die jeweilige Zielgruppe angepasst sind. Dafür steht sie unter anderem mit Institutionen wie Kindergärten oder Schulen in Kontakt. So ermöglicht die Waldpädagogin beispielsweise Schulkindern, ihre Umwelt durch Spiele und handwerkliche Aufgaben wie das Konstruieren einer Hütte oder Bastelarbeiten besser kennenzulernen. Wiesen, Wälder oder Strände werden auf diese Weise mit allen Sinnen erfahrbar. Außerdem generiert die Naturpädagogin ein Bewusstsein für die Umwelt und deren Schutz und geht auf alle Fragen der Kinder ein. Auch für Erwachsene gestaltet sie Erlebnisse wie beispielsweise Wanderungen oder Meditationen in der Natur, welche als positiver Ort der Auszeit und Energieschöpfung wahrgenommen wird. Der Aufenthalt und die Auseinandersetzung mit natürlichen Umgebungen regt die Kreativität an und führt zu mehr Bewegung und körperlicher sowie mentaler Ausgeglichenheit. Während Ausflügen oder Workshops achtet die Naturpädagogin auf die Einhaltung von Richtlinien und Gesetzen etwa zum Naturschutz sowie auf die Sicherheit der Teilnehmenden. Sie kennt sich mit möglichen Gefahren in der Natur aus und kann im Notfall auch Erste Hilfe leisten.
Die Pädagogin sensibilisiert die Gruppe für aktuell relevante Themengebiete in Bezug auf Natur und Umwelt und gibt bei Bedarf Ratschläge für ein klimabewusstes und nachhaltigeres Handeln. Außerdem geht sie auf die individuelle Situation der Beteiligten ein, ist aufmerksame Gesprächspartnerin und unterstützt ihre Kundschaft dabei, Begegnungen mit der Natur in den Alltag zu integrieren.
Wald- und Naturpädagogen sind üblicherweise im Bereich Umwelt- und Sozialpädagogik tätig. Die konkreten Tätigkeiten hängen unter anderem von beruflichen Vorkenntnissen und weiteren Qualifikationen ab. Mögliche Arbeitgeber sind zum Beispiel:
Außerdem kann ein Naturpädagoge auch als Freiberufler arbeiten und seine Dienstleistungen für Unternehmen und Privatpersonen anbieten.
Eine Naturpädagogin kann verschiedene Berufswege einschlagen. Ihre spezifischen Kenntnisse erwirbt sie in der Regel durch eine Weiterbildung im Bereich Natur- und Erlebnispädagogik oder Umweltpädagogik, welche mit einem entsprechenden Zertifikat abgeschlossen wird. Fortbildungen und Lehrgänge auf diesem Gebiet sind in der Regel für jedermann zugänglich, weshalb keine Vorkenntnisse nötig sind. Viele Naturpädagoginnen besitzen allerdings eine vorangegangene Ausbildung im sozialpädagogischen oder forstwirtschaftlichen Umfeld, beispielsweise als Erzieherin, Lehrerin oder Försterin. Außerdem ist es sinnvoll bis notwendig, einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert zu haben bzw. diesen regelmäßig zu erneuern.
Grundsätzlich sind Erfahrungen und Fachwissen im Projektmanagement, Biologie und Naturschutz sowie Pädagogik vorteilhaft. Insbesondere bei einer Selbstständigkeit sollte die Naturpädagogin betriebswirtschaftliche Grundkenntnisse besitzen.
Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, ein CAS (Certificate of Advanced Studies) im Bereich naturbezogene Umweltbildung zu erwerben. Voraussetzung hierfür ist für gewöhnlich ein Studienabschluss, zum Beispiel mit ingenieurswissenschaftlichem oder umweltwissenschaftlichem Hintergrund oder eine gleichwertige Ausbildung kombiniert mit beruflicher Erfahrung. Zudem kann sich die Naturpädagogin auf verschiedene Bereiche oder eine Zielgruppe spezialisieren.
Grundlegende Voraussetzung für die Arbeit als Wald- oder Naturpädagoge ist in jedem Fall die Begeisterung für die Natur und Umwelt. Der Naturpädagoge sollte sich für ökologische Themen interessieren und gerne Zeit im Freien verbringen, unabhängig von Jahreszeit und Wetterbedingungen. Außerdem ist er sozialkompetent, empathisch und verfügt über gute Kommunikationsfähigkeiten. Er arbeitet organisiert und kann flexibel auf die Bedürfnisse der Kundschaft eingehen. Kreativität, Verantwortungsbewusstsein und eine gewisse körperliche Fitness runden das Profil eines Naturpädagogen ab.