Erlebnispädagogen und Erlebnispädagoginnen bzw. Abenteuerpädagogen und Abenteuerpädagoginnen bieten Jugendgruppen Aktivitäten im Bereich Wandern, Klettern, Kanufahren, Campen, Gemeinschaft oder Lagerfeuer an.
Die Erlebnispädagogik ist ein Themengebiet der Pädagogik, daher teilen sich Erlebnispädagogen Tätigkeiten mit Medienpädagoginnen, Umweltpädagogen, Theaterpädagoginnen und Waldpädagogen.
Erlebnispädagogik bezeichnet einen methodischen und erlebnisorientierten Ansatz, der Personen spielerisch vor Herausforderungen und Problemstellungen stellt, dessen erlebnisreiche Lösung eine positive Veränderung und Weiterentwicklung der Persönlichkeit fördert. Die Aufgabe des Erlebnispädagogen ist es, eine Gruppe von Kindern, Jugendlichen oder Erwachsenen nicht nur vor diese Herausforderung zu stellen, sondern ihr auch bei der Bewältigung der Herausforderung oder Lösung des Problems beratend und anregend zur Seite zu stehen.
Passend zur Gruppe bereitet der Erlebnispädagoge verschiedene Erlebnisse vor, dabei bieten sich insbesondere Tätigkeiten in der Natur an. Dabei versucht er nicht nur die geistigen Aktivitäten, sondern auch die körperlichen Aktivitäten der Teilnehmer anzuregen. Dabei greift er nicht nur auf Spiele zurück, sondern ebenso auf klassische Betätigungen wie Kajakfahren, Camping, Wanderungen oder Schnitzeljagden. Auch Bauprojekte können eine Herausforderung sein, die der Erlebnispädagoge seiner Gruppe aufgibt.
Des Weiteren bieten viele Erlebnispädagogen auch Vorträge und Seminare für andere Pädagogen an oder gestalten theoretische und praktische Angebote für Schulklassen. Auch können sie Teambuildingmaßnahmen für Unternehmen anbieten.
Erlebnispädagoginnen arbeiten in Zentren und Institutionen der sozialen Arbeit oder Erwachsenenbildung. Sie können jedoch auch in der Tourismusbranche tätig sein oder sich selbstständig machen. Außerdem können Erlebnispädagoginnen als Trainerinnen im Rahmen firmeninterner Personal- und Organisationsentwicklung tätig werden. Einen Großteil ihrer Arbeitszeit verbringen Abenteuerpädagoginnen mit ihren Klientinnen draußen an der frischen Luft.
Die Ausbildung zum Erlebnispädagogen unterliegt keinen festen Regeln, da der Beruf kein staatlich geschützter Ausbildungsberuf ist. Viele fundierte Aus- und Weiterbildungsangebote werden vom Bundesverband Individual- und Erlebnispädagogik e.V. (be) mit einem Siegel ausgezeichnet.
Je nach Anbieter gibt es unterschiedliche Voraussetzungen für die angehenden Erlebnispädagogen. Während einige Lehrgänge einen Fokus auf die pädagogischen Aspekte legen, bieten andere Lehrgänge auch den Erwerb von Kenntnissen im Bereich Natur-und Freizeitaktivitäten an. Einige Weiterbildungen schließen mit einem staatlichen Zertifikat ab.
Neben den Weiterbildungsangeboten gibt es an der Universität Marburg auch einen Master im Bereich Abenteuer- und Erlebnispädagogik. Voraussetzung für den Studiengang ist ein abgeschlossener Bachelor im Bereich Erziehungs- und Bildungswissenschaften, Pädagogik, Bewegungs- und Sportwissenschaft, Soziale Arbeit oder Outdoor Education.
Wer als Erlebnispädagogin tätig werden möchte, benötigt in erster Linie körperliche Fitness. Sie muss in der Lage sein, die körperlichen Herausforderungen wie zum Beispiel Klettertouren problemlos zu meistern und dabei auch noch eine leitende Funktion einzunehmen. Außerdem sollte ihr die Arbeit mit Menschen Freude bereiten.