Großveranstaltungen wie Demonstrationen oder Fußballspiele, schwerwiegende Wetterereignisse und viele weitere Gefahrenpotenziale erfordern die Anwesenheit von der Polizei, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten. Bereitschaftspolizisten und -polizistinnen des Bundes und der Länder kommen dann zum Einsatz, wenn die Leistung örtlicher Zuständigkeiten nicht ausreicht bzw. Unterstützung durch eine speziell ausgebildete Einheit notwendig wird.
Weitere polizeiliche Laufbahnen sind zum Beispiel die der SEK-Beamtin, des Kriminalpolizisten, der BKA-Beamtin, des Wachpolizisten oder der Bundespolizistin.
Die Bereitschaftspolizistin kann auf Landesebene (BPdL) sowie auf Bundesebene (BPOLD BP) tätig sein. Grundsätzlich verfügt jedes Bundesland über mehrere Einheiten der Bereitschaftspolizei, wobei diese zusätzlich auf verschiedene Handlungsfelder spezialisiert sind. Aufgrund der besonderen Umstände, welche einen Einsatz der Bereitschaftspolizei erfordern, ist die Beamtin in der Regel in einer Gruppe von Polizistinnen unterwegs. Eine sogenannte Gruppenstärke besteht aus zehn Mitgliedern, eine Halbgruppe entsprechend aus fünf Polizeibeamtinnen. Bei Großlagen tritt die Bereitschaftspolizei ebenfalls als Zug (drei Gruppen) oder sogar als Hundertschaft (drei Züge) auf.
Steht also beispielsweise ein größeres Fest, eine Demonstration oder ein Fußballspiel an, ist die Bereitschaftspolizistin dafür verantwortlich, für Ordnung und Sicherheit zu sorgen. Vor Veranstaltungen informiert sie sich über den gesellschaftlichen oder politischen Hintergrund, sodass sie auf mögliche Gefahrensituationen vorbereitet ist oder hilfesuchenden Menschen Orientierung liefern kann. Vor Ort sorgt sie gemeinsam mit ihrem Team zum Beispiel dafür, dass der Bahnverkehr trotz hoher Auslastung einwandfrei weiterläuft und Verkehrsübergänge gesichert sind. Auftretende Konflikte weiß sie zu schlichten und Unruhestifter oder gewalttätige Personen zu stoppen. Dafür muss sie sich neben rechtlichen Rahmenbedingungen und Kommunikationstaktiken und Erste-Hilfe-Techniken mit diversen Eingriffstechniken auskennen, beispielsweise Festnahmetechniken. Außerdem trainiert sie regelmäßig den Umgang mit Waffen und Distanzmitteln sowie Methoden der Selbstverteidigung.
Auch bei unvorhersehbaren Ereignissen wie Unwetterkatastrophen und Notständen, Verkehrsunfällen oder bei Suchaktionen und Razzien ist die Bereitschaftspolizistin zugegen und in der Lage, Gefahren abzuwenden, Kriminalität zu bekämpfen und Beweise zu sichern. Da ein Einsatz durchaus gefährlich werden kann, ist sie mit entsprechender Körperschutzausstattung wie Helm und Schutzweste betraut und kann ebenfalls Fahrzeuge vorbereiten und ausrüsten.
Abhängig von ihrem konkreten Aufgabengebiet nimmt die Beamtin spezielle Funktionen ein und kann unter anderem Teil folgender Einsatzeinheiten sein:
Die Bereitschaftspolizistin ist außerdem in der Lage, Polizeibehörden bei der Bearbeitung täglicher Fälle zu unterstützen sowie administrative Aufgaben wie etwa die Einsatzplanung oder Personalverwaltung zu übernehmen.
Ein Bereitschaftspolizist ist Beamter bei einer entsprechenden Behörde der Bereitschaftspolizei und dort Teil einer Einheit. Sofern er nicht außendienstlich unterwegs ist, arbeitet er in einer der zehn Einsatzabteilungen der Bundesbereitschaftspolizei oder an einem Standort der Bereitschaftspolizeien der Länder.
Seine Arbeitszeiten können sehr unterschiedlich ausfallen, da ein Einsatz zum Teil von unbestimmter Dauer ist und ebenfalls auf Feiertage oder das Wochenende fallen kann. Grundsätzlich ist der Arbeitsalltag eines Bereitschaftspolizisten im Wechselschichtdienst geregelt.
Wer Beamte bei der Bereitschaftspolizei werden will, kann verschiedene Wege und Möglichkeiten wahrnehmen. Für einen Einstieg in den mittleren Dienst ist die erweiterte Bildungsreife ausreichend: Die Polizeimeisteranwärterin ist also im Besitz eines entsprechenden Schulabschlusses und muss spätestens nach Beendigung ihrer Ausbildung über einen Führerschein der Klasse B verfügen. Die Ausbildung findet in einer Behörde der Bereitschaftspolizei oder seltener in einer Polizeischule statt. Bevor sie jedoch zur Ausbildung zugelassen wird, unterzieht sie sich einem bestimmten polizeilichen Auswahlverfahren, bei welchen die kognitive und körperliche Eignung geprüft wird. In der Regel ist außerdem der Besitz der deutschen Staatsbürgerschaft bzw. eine europäische Staatsangehörigkeit Voraussetzung. Nach bestandener Laufbahnprüfung dieser regulären Ausbildung zur Polizeimeisterin (PM) kann sich die Absolventin innerhalb einer zweijährigen Verwendungszeit in einer Ausbildungseinheit zur Bereitschaftspolizistin weiterbilden, wobei sie sich die speziellen Kenntnisse und Fähigkeiten für entsprechende Einsatztätigkeiten aneignet. Im mittleren Dienst kann die Bereitschaftspolizistin im Laufe ihrer Karriere noch zur Polizeiobermeisterin (POM), Polizeihauptmeisterin (PHM) sowie zur Polizeihauptmeisterin mit Amtszulage (PHMZ) aufsteigen.
Für einen direkten Einstieg als Polizeikommissarin (PK) im gehobenen Dienst muss die Anwärterin ein Studium bei einer Fachhochschule der Polizei absolviert haben. Anschließend ist sie in Besitz des Bachelor of Arts im Polizeivollzugsdienst oder des Titels Diplom-Verwaltungswirtin Polizei (FH). In der Laufbahn des gehobenen Dienstes hat die Beamtin die Möglichkeit, zur Polizeioberkommissarin (POK) und Polizeihauptkommissarin (PHK) mit verschiedenen Rangabzeichen befördert zu werden.
Innerhalb der Bereitschaftspolizei kann die Beamtin sich noch weiter spezialisieren und Teil einer Sondereinheit, beispielsweise Mitglied eines Tauchtrupps, werden. Der Polizeiärztliche Dienst ist ebenfalls häufig Teil der Bereitschaftspolizei bzw. bei deren Einsätzen anwesend.
Bei entsprechender Eignung hat die Polizistin des gehobenen Dienstes außerdem Aussicht auf eine Führungstätigkeit der Hundertschaften. Entsprechend verantwortungsvolle Aufgaben werden neben hohen Beamtinnen des gehobenen Dienstes von Polizeibeamtinnen im höheren Dienst wahrgenommen. In dieser Laufbahngruppe ist eine Position als Polizeirätin (PR), Polizeioberrätin (POR), Polizeidirektorin (PD) oder Leitende Polizeidirektorin (LPD) möglich.
Eine Tätigkeit bei der Bereitschaftspolizei erfordert aufgrund vieler unvorhersehbarer Einsätze ein hohes Maß an Flexibilität und Einsatzbereitschaft. Wichtig ist außerdem körperliche Fitness und Belastbarkeit, da der Dienst teilweise sehr anstrengend und von längerer Dauer sein kann. Trotzdem muss er Durchhaltevermögen beweisen und über eine hohe Aufmerksamkeitsspanne verfügen. Die Arbeit als Bereitschaftspolizist ist abwechslungsreich, weshalb er Interesse für verschiedene Einsatzbereiche sowie gesellschaftliche und politische Themen besitzen sollte. Des Weiteren ist er stressresistent und kann auch in Notsituationen einen kühlen Kopf bewahren. Der Bereitschaftspolizist ist ein Teamplayer und verhält sich verantwortungsbewusst und zuverlässig.