Täglich brechen Menschen das Gesetz. Die Aufgabe von Kriminalpolizistinnen und Kriminalpolizisten ist es, eben diese Straftaten zu verhindern bzw. zu verfolgen. Die Kriminalpolizei (umgangssprachlich Kripo) ist eine spezielle Abteilung der Polizei, deren Mitglieder überwiegend in Zivilkleidung auftreten.
Kriminalpolizistinnen und Kriminalpolizisten arbeiten unter anderem mit der Schutzpolizei und der Staatsanwaltschaft zusammen.
Neben der Arbeit bei der Kriminalpolizei können Polizisten unter anderem auch bei der Schutzpolizei oder als Wachpolizisten tätig sein.
Im Gegensatz zur herkömmlichen Schutzpolizei beschäftigt sich die Kripo hauptsächlich mit der Verfolgung schwerer Straftaten, nicht etwa mit der Abwehr von Gefahren für die öffentliche Sicherheit oder der Herstellung der öffentlichen Ordnung. Die Hauptaufgabe eines Kriminalpolizisten ist die Bekämpfung schwerer Kriminalität, zu der unter anderem folgende Deliktbereiche gehören:
Die Kripo ist eine weiterbearbeitende Fachdienststelle. Ein Kriminalpolizist führt also zu Ende, was im Streifendienst durch die Beamten vor Ort festgestellt und aufgenommen wurde. Im Außeneinsatz sucht er Tatorte auf, begutachtet diese und sichert Beweismittel. Gefundene Beweise wertet er später mit seinem Team aus und verfolgt daraufhin die sich ergebenden Spuren. Verdächtigt der Kriminalpolizist gezielt einzelne Personen und hat zusätzlich genügend Beweismaterial gesammelt, nimmt er die Tatverdächtigen fest und verhört diese. Auch die Befragung von Zeugung sowie das Zeugenschutzprogramm gehören zu seinem Tätigkeitsbereich. Außerdem ist der Kriminalpolizist Teil eines mobilen Einsatzkommandos für Fahndungen.
Für eine möglichst erfolgreiche Strafverfolgung arbeiten Kriminalpolizisten eng mit anderen Behörden, beispielsweise der Staatsanwaltschaft oder Bußgeldstellen, zusammen. Die Kripo kann also als verlängerter Arm der Staatsanwälte verstanden werden. In den letzten Jahren hat außerdem die Internetkriminalität stark zugenommen und ist immer stärker in den Fokus der Kriminalpolizisten gerückt. Die Kripo verfolgt also auch immer mehr Straftaten im Netz, wie beispielsweise die Verbreitung von Kinderpornografie.
Die Kriminalpolizei ist eine spezielle Abteilung der Polizei. Dem entsprechend ist ein Kriminalpolizist also Mitglied der Polizei und arbeitet meist in einem Revier.
Da Polizeiangelegenheiten Ländersache sind, sind die Polizeiverwaltungen auch unterschiedlich organisiert. Die einzelnen Landeskriminalämter (LKA) werden im Bundeskriminalamt (BKA) gebündelt, die Bewerbungsprozesse bzw. Aufnahmeverfahren variieren trotzdem je nach Bundesland. Grundsätzlich muss jede Bewerberin den Einstellungstest der Kriminalpolizei absolvieren, doch auch dieser kann je nach Region variieren. In einigen Bundesländern kann sich die angehende Kriminalpolizistin daraufhin direkt bei der Kripo bewerben und ein dreijähriges Studium an einer Polizeifachhochschule beginnen. Voraussetzungen hierfür sind der bestandene Einstellungstest sowie die Hochschulreife.
In anderen Bundesländern wie Nordrein-Westfahlen muss die Bewerberin nach dem Einstellungstest zunächst die Ausbildung zur Polizeikommissarin absolvieren und einige Jahre Berufserfahrung sammeln, bevor sie sich zur Kriminalpolizei versetzen lassen kann. Mit der nötigen Berufserfahrung ist es der Kriminalpolizistin möglich, zur Leiterin eines eigenen Teams oder zur Kriminalhauptkommissarin aufzusteigen.
Bei der Kriminalpolizei kommt es nicht nur auf die inneren Werte an. Eine Kriminalpolizistin muss eine Mindestgröße von 1,60 Metern haben, für Männer gilt eine Größe von 1,65 Metern. Außerdem darf die Kriminalpolizistin selbst keine Vorstrafen haben. Da sie das Gesetz vertritt und durchsetzt, sollte sie äußerst verantwortungsbewusst sowie engagiert sein und einen Sinn für Gerechtigkeit haben. Zusätzlich sollte die Kriminalpolizistin gut im Team arbeiten und mit stressigen Situationen umgehen können. Da sie während der Aufklärung eines Falls häufig Überstunden machen muss, sollte sie kein Problem mit ungewöhnlichen Arbeitszeiten sowie Wochenendarbeit haben.