Gruppenleiter und Gruppenleiterinnen arbeiten in Werkstätten mit körperlich oder geistig eingeschränkten Menschen. Gemeinsam stellen sie Ware und Produkte aus dem handwerklichen oder landwirtschaftlichen Bereich her. Auch Inklusionsassistenten und Fachkräfte für Inklusion arbeiten mit behinderten Menschen zusammen.
Gruppenleiter arbeiten gemeinsam mit ihrer Gruppe an Aufträgen von Industriebetrieben, die handwerklich gefertigte Produkte und Waren verkaufen. Sie leiten die morgendlichen Gesprächsrunden, in denen gemeinsam beratschlagt wird, welche Aufgaben zu erledigen sind, ob alle im Zeitplan liegen und wer welche Aufgabe übernimmt. Gruppenleiter führen Telefonate, bestellen Ware und kümmern sich um einen reibungslosen und strukturierten Arbeitsablauf. Außerdem sind sie für die abschließende Qualitätskontrolle verantwortlich. Im Mittelpunkt der Arbeit steht das feinfühlige Heranführen und Qualifizieren der Gruppe für die einzelnen Arbeitsschritte. Die Gruppenleiter begleiten ihre Gruppe mit ihren Sorgen und Nöten und stehen ihnen als Ansprechpartner zur Seite. Das eine oder andere Mal müssen sie auch Konflikte in der Gruppe lösen. In einem kleinen Umfang kümmern sie sich auch um pflegerische Tätigkeiten in der Zeit, in der sie mit behinderten Menschen zusammenarbeiten. In Zusammenarbeit mit dem Sozialdienst, der Bildungsbegleiter und weiteren Gruppenleitern erstellen sie Förderberichte und Entwicklungsberichte.
Gruppenleiterinnen arbeiten mit Menschen, die körperlich oder geistig beeinträchtigt sind, in Werkstätten zusammen. Die Abkürzung dafür ist WfbM. In den Werkstätten werden sowohl Produkte für den landwirtschaftlichen und gärtnerischen als auch für den handwerklichen Bereich hergestellt.
In der Regel müssen angehende Gruppenleiter einen berufsbegleitenden Lehrgang absolvieren. Um zum Lehrgang zugelassen zu werden, brauchen sie eine Ausbildung im handwerklichen Bereich sowie einen Meisterbrief und zweijährige Berufserfahrung. Die Ausbildung und die abschließende Prüfung sind in allen Bundesländern gleich und in der Werkstättenverordnung (WVO) einheitlich geregelt. Die Ausbildung dauert je nach Anbieter ungefähr 10-24 Monate. In der Ausbildung erwerben angehende Gruppenleiter Grundkenntnisse in den Bereichen Planung, Coaching, Mitarbeiterführung und pädagogische Unterstützung. Außerdem werden die Bereiche Psychiatrie, Pädagogik, Recht und Arbeitslehre abgedeckt. Ergänzend zu dem theoretischen Teil absolvieren die Teilnehmer Praktika und Supervisionen, in denen sich die angehenden Gruppenleiter mit Fachkräften austauschen und Erfahrung aus der Praxis reflektieren können. Am Ende der Ausbildung müssen die Prüflinge eine schriftliche Arbeit und eine mündliche Prüfung absolvieren.
Als Weiterbildung eignet sich ein Studium in den Fächern Behindertenpädagogik oder Sonderpädagogik.
Da Gruppenleiterinnen mit besonderen Menschen zusammenarbeiten, ist das Einfühlungsvermögen sehr wichtig. In den Gruppen kann es durchaus zu Konflikten untereinander kommen, in diesem Fall sollten Gruppenleiterinnen in der Lage sein, diese lösen zu können. Außerdem tragen sie eine große Verantwortung, da die handwerklichen Arbeiten innerhalb eines bestimmten Zeitraums fertiggestellt werden müssen. Ebenso wichtig sind Führungsqualitäten. Außerdem sollten Gruppenleiterinnen kooperativ und kommunikativ sein. Zusätzlich müssen sie Ruhe bewahren, wenn sie ihren Gruppenmitgliedern die unterschiedlichen Arbeitsvorgänge erklären.