Mit Blick auf die rund 10,7 Millionen Hundebesitzer und Hundebesitzerinnen in Deutschland ist es mehr als wahrscheinlich, dass sich die Beziehung zwischen Hund und Mensch nicht in allen Fällen einwandfrei gestaltet. Hundetrainer und Hundetrainerinnen arbeiten am Verhältnis und der Kommunikation zwischen Tier und Besitzer bzw. Besitzerin, um ein harmonisches und artgerechtes Zusammenleben des Menschen mit seinem Haustier zu generieren.
Die Bezeichnung Hundeerzieherin tritt oft als Synonym auf, ebenso wie die des Hundeverhaltensberaters, welche aber teilweise auch eine eigene Berufsrichtung darstellen. Die Grenzen sind an dieser Stelle nicht eindeutig. Diensthundeführerinnen konzentrieren sich hingegen auf die Spezialausbildung von Hunden bei Polizei, Bundeswehr, Zoll oder weiteren Sicherheitsdiensten.
Eine Hundetrainerin arbeitet sowohl mit dem Tier als auch dem Menschen eng zusammen und ist in verschiedenen Einsatzbereichen tätig. So kann sie bei der Erziehung und Förderung junger Hunde unterstützen und das Hund-Mensch-Team für den zukünftigen gemeinsamen Alltag vorbereiten. Regeln und Grenzen sollten dem Hund so zeitnah wie möglich vermittelt werden, um ein späteres –aus menschlicher Sicht falsches Verhalten – zu verhindern.
Aber auch an diesem Punkt kann die Hundetrainerin ansetzen und die Therapie von Hunden, die ein Problemverhalten entwickelt haben, übernehmen. Hier geht es auch darum, über die Körpersprache des Menschen und die entsprechende Wirkung auf das Tier aufzuklären.
Als qualifizierte Hundetrainerin verfügt sie über Erfahrung und Fachwissen über den Hund, seine Anatomie, Ernährung und Natur, ebenso wie über rechtliche Grundlagen und Vorgaben des Tierschutzes. Sie trainiert Besitzer und Hund auf Gebieten wie Verkehrssicherheit, Giftködern und Grunderziehung und kennt sich mit geeigneten Techniken zur Kommunikation und Verhaltensprävention aus. Außerdem hilft sie beim Einüben von Verhaltensweisen sowie der Vorbereitung auf Hundesport oder den sogenannten Hundeführerschein, welcher in manchen Bundesländern Deutschlands sogar Pflicht ist.
Ein Hundetrainer arbeitet häufig direkt vor Ort beim Hundehalter oder kann in einer Hundeschule, einem Hundesportverein sowie in Tierheimen tätig sein. Viele Hundetrainer sind Freiberufler, dennoch können sie ebenso bei größeren Einrichtungen wie etwa Hundeschulen, Tierkliniken oder auch Zuchtverbänden angestellt sein.
Ein Hundetrainer ist viel unterwegs und arbeitet häufig im Freien.
Hundetrainerin ist kein anerkannter Ausbildungsberuf, weshalb sich im Grunde jeder als eine solche bezeichnen kann. Umso sinnvoller ist es, sich zum Beispiel durch die Tierärztekammer oder die Industrie- und Handelskammer (IHK) zertifizieren zu lassen. Eine Ausbildung kann bei diversen Anbietern absolviert werden, wobei sich die Bewerberin zuvor über die Authentizität und Verlässlichkeit der Quelle informieren sollte.
Eine Weiterbildung zur Hundefachwirtin ist in Form einer staatlich anerkannten Aufstiegsfortbildung der IHK möglich und qualifiziert die Absolventin zusätzlich in den Bereichen Betriebswirtschaft und Tierschutz, sodass ihr ein breiteres Berufsfeld offensteht. Sie kann beispielsweise in der Futtermittelbranche arbeiten oder als Leiterin einer Hundepension tätig werden.
Um als Diensthundeführerin arbeiten zu können, muss zuvor eine reguläre Ausbildung bei der jeweiligen Dienststelle, zum Beispiel dem Militär, absolviert werden. Erst danach bzw. nach entsprechender Berufserfahrung ist es möglich, sich als Diensthundeführerin zu qualifizieren. Dies erfolgt in speziellen Diensthundeschulen und oft in Begleitung von Sicherheitsexpertinnen.
Ein Hundetrainer sollte Freude an der Arbeit mit Hunden und Menschen gleichermaßen haben. Idealerweise besitzt er eine ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit, Geduld und Empathie. Objektivität und Analysefähigkeit sind sehr wichtig, ebenso wie die Bereitschaft, sich regelmäßig weiterzubilden.