Für Literaturwissenschaftlerinnen und Literaturwissenschaftler stehen literarische Erzeugnisse im Mittelpunkt. Sie beschäftigen sich mit der Analyse, Vermittlung und Verarbeitung von Texten in verschiedenen Kontexten. Ihre konkreten Tätigkeiten stehen im engen Zusammenhang zu ihrem beruflichen Schwerpunkt, welcher vom Verlagswesen über die Öffentlichkeitsarbeit bis zur Forschung reichen kann.
Verwandte Berufe mit ähnlichen Aufgaben sind beispielsweise Medienwissenschaftlerin, Geisteswissenschaftler, Kommunikationswissenschaftlerin, Kulturwissenschaftler, Texterin und Literaturagent.
Literaturwissenschaftler befassen sich mit unterschiedlichen Aspekten literarischer Erzeugnisse und der Textproduktion. Dies eröffnet ihnen ein weitläufiges Feld an Tätigkeiten, welches meist von ihrem jeweiligen Berufsfeld abhängt. Bei Verlagen und in Redaktionen beschäftigen sie sich mit der Entwicklung und Realisierung von literarischen und redaktionellen Produkten. Hier erarbeiten sie beispielsweise Interpretationen literarischer Texte, Grundlagenwerke, aber auch Hörbücher und Buchrezensionen. Darüber hinaus können sie in Rundfunk und Fernsehen an der Produktion von Sendungen mitwirken.
Im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit steht die Produktion und Analyse von Texten im Vordergrund. Literaturwissenschaftler analysieren Firmenaussagen, formulieren aussagekräftige Slogans und entwickeln Kommunikationskonzepte für Unternehmen. Darüber hinaus können sie verschiedene PR-Aufgaben übernehmen und beispielsweise Pressemitteilungen verfassen und Pressegespräche vorbereiten. Alternativ können sie ihre Fähigkeiten auch in der Presse für das Verfassen journalistischer Inhalte einsetzen.
In der Erwachsenenbildung und an Universitäten kümmern sich Literaturwissenschaftler um die Organisation und Durchführung von Lehrveranstaltungen und Seminaren. Diese müssen sie ausreichend vorbereiten und nachbereiten sowie gegebenenfalls Prüfungen abnehmen. Zusätzlich zu ihren Lehrtätigkeiten können sie an Hochschulen sowie an spezialisierten Instituten literaturwissenschaftliche Forschung betreiben.
Literaturwissenschaftlerinnen arbeiten in der Regel bei Unternehmen und Institutionen mit Bezug zu den Themen Medien und Bildung. In der Medienbranche arbeiten sie beispielsweise bei Verlagen von Zeitungen, Büchern, Zeitschriften oder Tonträgern. Darüber hinaus können sie in Redaktionen für Rundfunk und Fernsehen arbeiten oder eine Laufbahn als selbstständige Journalistin einschlagen. Ihr Fachwissen ist zudem bei PR-Agenturen und Kommunikationsagenturen gefragt, bei denen sie Beratungstätigkeiten übernehmen.
Das Arbeitsfeld Bildung und Forschung bietet ebenfalls zahlreiche Beschäftigungsmöglichkeiten für Literaturwissenschaftlerinnen. So können sie sich beispielsweise bei Volkshochschulen in der Erwachsenenbildung betätigen oder eine Anstellung an Hochschulen und Akademien erstreben. An den Universitäten und an Forschungsinstituten erhalten sie dann auch die Möglichkeit, sich mit der literaturwissenschaftlichen Forschung zu beschäftigen.
Eine Tätigkeit als Literaturwissenschaftler setzt in der Regel ein abgeschlossenes Studium der Literaturwissenschaften voraus. Dabei kann es sich sowohl um ein grundständiges als auch um ein weiterführendes Studium handeln – allerdings vereinfacht beispielsweise ein Masterabschluss den Aufstieg in Führungspositionen und die Übernahme von spezialisierten Aufgaben. In einigen Fällen ist hierzu auch eine Promotion oder Habilitation vonnöten.
Anpassungsweiterbildungen können dabei helfen, das berufliche Wissen aufzufrischen oder zu vertiefen. Auf diese Weise können Literaturwissenschaftler ihr Kompetenzprofil erweitern und neue Fähigkeiten in ihren Arbeitsalltag integrieren. Je nach Tätigkeitsfeld können folgende Themen interessante Anpassungsweiterbildungen darstellen:
Wer mehr Verantwortung übernehmen und in die Führungsetage aufsteigen möchte, hat die Möglichkeit, eine Aufstiegsweiterbildung zu absolvieren. So können Bachelorabsolventen ein weiterführendes Studium absolvieren, um ihre Karriereperspektiven zu verbessern. In einigen Fällen, insbesondere für eine wissenschaftliche Laufbahn, braucht es unter Umständen eine Promotion oder Habilitation. Beim weiterführenden Studium muss es sich nicht zwangsläufig um ein reines Studium der Literaturwissenschaft handeln. Beispiele für alternative Studiengänge sind:
Die persönlichen Anforderungen an eine Literaturwissenschaftlerin können je nach Tätigkeitsbereich variieren. Allerdings sind einige Eigenschaften, wie beispielsweise Verantwortungsbewusstsein und analytische Fähigkeiten, in nahezu allen Arbeitsfeldern gefragt. Ebenso wichtig sind eine gründliche Arbeitsweise, ausgeprägte Recherchefähigkeiten und die Gabe, große Textmengen in kurzer Zeit zu verarbeiten. Organisationstalent, Flexibilität und Stressresistenz können sich im Arbeitsalltag als wichtige Eigenschaften erweisen.
Textkompetenz und Sprachkompetenz stehen im Mittelpunkt der Arbeit einer Literaturwissenschaftlerin und sollten daher überdurchschnittlich ausgeprägt sein. Für eine erfolgreiche Karriere im Marketing oder in der PR sind kommunikative Kompetenzen, Teamfähigkeit und Kundenorientierung besonders wertvoll. In der Erwachsenenbildung und an Universitäten sind zudem pädagogische und fachdidaktische Fähigkeiten gefragt.