Der in Deutschland staatlich anerkannte Abschluss als Operative Professional qualifiziert IT-Fachkräfte und IT-Specialists für eine Verantwortungsübernahme auf mittlerer Führungsebene im Bereich Informationstechnologie, schwerpunktmäßig auf den Gebieten Projekt- und Prozessmanagement sowie Mitarbeiterführung. Mit der Aufstiegsweiterbildung können diese vier Berufe ausgeübt werden: IT-Entwicklerin (IT-Systems-Managerin oder IT-Developer), IT-Projektleiter (IT-Business-Manager), IT-Beraterin (IT-Business-Consultant) und IT-Ökonom (IT-Marketing-Manager).
Ähnliche Aufgaben wie eine Operative Professional übernimmt ein IT-Manager oder auch eine IT-Controllerin.
Eine Operative Professional ist im Allgemeinen für die Optimierung von Geschäftsprozessen in den Handlungsgebieten Beratung, Entwicklung, Organisation oder Marketing und Vertrieb verantwortlich. Ihre konkreten Tätigkeiten sind abhängig von ihrer Fachrichtung.
Als IT-Entwicklerin erarbeitet sie IT-Lösungen und IT-Produkte und sorgt für eine geeignete Implementierung in das betreffende System. Sie plant, koordiniert und überwacht IT-Entwicklungsprojekte, steuert die Budgetierung und kontrolliert die Projekte auf eine sachgerechte und den Qualitätsanforderungen entsprechende Umsetzung sowie die Einhaltung rechtlicher Vorschriften.
Die IT-Projektleiterin betreibt Analysen und erstellt Einsatzpläne für linienorientierte IT-Projekte. Sie kümmert sich um das Zeit- und Kostenmanagement, überwacht und dokumentiert Abläufe und präsentiert Fortschritte. Als Leiterin des Projekts kommuniziert sie mit allen Beteiligten und steht mit dem Kunden in ständigem Kontakt.
Liegt ihr Schwerpunkt auf der IT-Beratung, erörtert sie in Zusammenarbeit mit einem Unternehmen dessen Zielsetzungen und die daraus resultierenden Anforderungen und Entwicklungspotenziale. Unter Berücksichtigung technischer und wirtschaftlicher Aspekte führt sie Konzepte und IT-Business-Solutions zur Optimierung der Arbeits- und Systemprozesse auf und begleitet deren Umsetzung.
Die IT-Ökonomin beschäftigt sich mit dem Bereich Marketing. Basierend auf Kunden- und Marktanalysen entwickelt sie Werbestrategien für IT-Produkte und IT-Dienstleistungen und begleitet Projekte auf organisatorischer Ebene.
Die Operative Professional übernimmt außerdem in jeder Fachrichtung die Mitarbeiterführung. Das bedeutet, sie stellt Projektteams zusammen und ein gutes Arbeitsklima sicher, plant den Personalbedarf, beurteilt und fördert Mitarbeiterinnen hinsichtlich geeigneter Qualifizierungsmaßnahmen.
Die Beschäftigungsstellen eines Operative Professionals sind abhängig von seiner Fachrichtung, umfassen aber Unternehmen in jeglichen Bereichen der Wirtschaft. Er kann zum Beispiel in der EDV-Beratung, technischen Ingenieurbüros oder der Unternehmensberatung tätig sein. Ebenso ist es möglich, in der öffentlichen Verwaltung, Verbänden oder Organisationen zu arbeiten. IT ist ein wichtiger Bestandteil jedes wettbewerbsfähigen Vertriebs und nimmt weiter an Bedeutung zu.
Die öffentlich-rechtlich anerkannte Weiterbildung zur Operative Professional kommt für erfahrene IT-Fachkräfte oder IT-Specialists infrage und gleicht einem akademischen Bachelorabschluss, wird aber von der IHK geprüft.
Da die Qualifikation nicht dem Bachelor entspricht, ist es in den allermeisten Fällen nicht möglich, sich als Operative Professional für einen Master-Studiengang zu bewerben. Der Abschluss liefert allerdings die Hochschulzugangsberechtigung und wird bei vielen grundständigen Studiengängen angerechnet.
Eine Alternative zu dieser etwas umwegigen Karriere bildet die Fortbildung zur Strategic Professional, welche sich für Operative Professionals und IT-Führungskräfte eignet und dem Niveau des Masters gleichkommt. Mit dieser Qualifikation kann der Beruf der Informatikerin oder Wirtschaftsinformatikerin ausgeübt werden.
Ein Operative Professional sollte über Führungsqualifikationen wie eine selbstständige Arbeitsweise, eine ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit und ein hohes Qualitätsbewusstsein verfügen. In seiner leitenden Position übernimmt er eine hohe Verantwortung. Daher ist es wichtig, erfahren und sicher in seinem Fachgebiet zu agieren und sich regelmäßig über aktuelle Entwicklungen und technische Prozesse zu informieren. Ziel der Optimierung der Arbeitsabläufe und Geschäftsprozesse ist die Wettbewerbsfähigkeit, weshalb ein Operative Professional zielorientiert und strukturiert arbeiten muss.