Der Fahrzeugbau beinhaltet die Entwicklung, Produktion und Reparatur von Straßen- und Schienenfahrzeugen. Er ist ein Fachbereich des Maschinenbaus und beschäftigt in Deutschland 870.000 Arbeitnehmer. Zum Fahrzeugbau gehört die breite Palette an Zulieferunternehmen, die Fahrzeugteile wie Elektrik, Reifen, Polster sowie Glas- und Kunststoffteile herstellen. Dementsprechend umfangreich gestaltet sich das Berufsspektrum, das vom Montage- und Lagerarbeiter über den Fertigungstechnologen bis zum Entwicklungsingenieur reicht.
Steigende Ansprüche der Kunden und eine zunehmende Verkehrsdichte erfordern die Entwicklung sicherer und komfortabler Fahrzeuge. Diese Aufgabe übernehmen die Entwicklungsingenieure in Zusammenarbeit mit Designern und Konstrukteuren. Der größte Anteil der Beschäftigten arbeitet in der Produktion, die heutzutage einen hohen Automatisierungsgrad aufweist. Dagegen ist die Einzel- und Kleinserienproduktion von Handarbeit geprägt.
Der Fahrzeugbau bietet Berufs- und Quereinsteigern eine breite Palette an Arbeitsplätzen in der Entwicklung und Produktion. Als Voraussetzung für den Zugang gilt ein qualifizierter Haupt- oder Realschulabschluss. Die Arbeit in der Produktion erfordert eine gute Auffassungsgabe und Fingerfertigkeit. Schnelligkeit und Flexibilität sind weitere Eigenschaften, die einen Berufsanwärter im Fahrzeugbau auszeichnen. Der hohe Automatisierungsgrad setzt den sicheren Umgang mit dem Computer voraus. Offenheit gegenüber Neuem sowie lebenslanges Lernen sind weitere Merkmale.
Für den beruflichen Einstieg bieten sich verschiedene Wege an. Eine Lehre als Karosseriebauer, Lackierer oder Fahrzeugschlosser eröffnet den Zugang zu interessanten Aufgaben. Diese dauert in der Regel drei Jahre und findet im Ausbildungsbetrieb und der Berufsschule statt. Neben den theoretischen Fächern steht die praktische Ausbildung im Vordergrund. Dazu gehören das Bearbeiten von Metall und Kunststoff durch Sägen, Fräsen, Bohren und Drehen. Eine besondere Position nimmt die Produktion von Blech- und Karosserieteilen ein. Kenntnisse auf dem Gebiet des Werkzeug- und Vorrichtungsbaus sind ebenso gefragt wie der Umgang mit der CNC-Technik.
Ein anspruchsvolles Aufgabengebiet findet sich im Bereich Entwicklung und Erprobung. Neben einem ansprechenden Design stehen Sicherheit, ein geringer Kraftstoffverbrauch und der Umweltschutz im Vordergrund. Daher arbeiten Konstrukteure, Ingenieure und Designer Hand in Hand. Ihr wichtigstes Werkzeug ist der Computer mit CAD-Software, die ein Gestalten von Prototypen am Bildschirm erlaubt. Nach abgeschlossener Testphase erfolgt der Übergang in die Serienproduktion.
In den Unternehmen des Fahrzeugbaus einschließlich der Zulieferindustrie bestehen vielfältige Möglichkeiten zur beruflichen Aus- und Weiterbildung. Vor allem an den bedeutenden Standorten erhalten Auszubildende und Einsteiger eine überdurchschnittlich hohe Vergütung. Das Gehalt steigt mit den Jahren der Betriebszugehörigkeit. Ein Monteur verdient am Anfang je nach Alter und Größe des Unternehmens um die 1.500 Euro. Die wöchentliche Arbeitszeit beträgt 40 Stunden. Zum eigentlichen Gehalt kommen weitere Vergünstigungen wie Schichtzuschläge. Die Arbeit als Monteur erfolgt hauptsächlich am Band mit ständig wiederkehrenden Arbeitsgängen. Dabei kommt es auf Fingerfertigkeit und schnelles Reaktionsvermögen an.
Vom Monteur bestehen zahlreiche Aufstiegsmöglichkeiten, beispielsweise zum Facharbeiter, Schweißer, Gruppenleiter oder Karosseriebauer. Ein Direkteinstieg ist möglich. Das Gehalt eines 29 Jahre alten Facharbeiters liegt bei 2.300 Euro brutto im Monat. Neben der eigentlichen Tätigkeit als Monteur, Schweißer oder Lackierer sind in leitenden Positionen Führungsqualitäten und gute Umgangsformen gefragt. Bei entsprechendem persönlichen Engagement und lebenslanger Lernbereitschaft besteht die Chance auf Übernahme in die höhere Leitungsebene.
Ein vielfältiges und interessantes Aufgabengebiet wartet in der Entwicklung und Konstruktion auf die Bewerber. Das Spektrum reicht von Marktanalysen über die Entwicklung von Prototypen am PC bis zu Testfahrten. Das Gehalt eines Konstrukteurs liegt bei 2.700 Euro, als CAD-Konstrukteur bei 2.800 Euro aufwärts. In den Hauptstandorten des Automobilbaus liegen die Gehälter darüber.
Nach abgeschlossener Berufsausbildung und mehreren Jahren Praxis besteht die Möglichkeit zur Aufnahme eines Studiums an einer Fachhochschule. Als Entwicklungs-, Projekt- oder Konstruktionsingenieur bestehen gute Chancen auf einen krisenfesten Arbeitsplatz. Der Verdienst liegt am Anfang bei 2.200 Euro und steigert sich auf 4.000 Euro und darüber. Mit dem Aufstieg in die Leitungsebene sind monatliche Gehälter von mehr als 4.500 Euro keine Seltenheit. Einen besonderen Platz nehmen der Entwurf und die Konstruktion von Sondermodellen ein. Dazu gehören Fahrzeuge für den Geld- und Werttransport, den Transport gefährlicher Güter oder zur Repräsentation. Die Stückzahlen liegen in der Regel im Bereich der Einzel- oder Kleinserienproduktion.
Neben einer festen und unbefristeten Anstellung in einem Unternehmen des Fahrzeugbaus eröffnet sich der Weg in die Selbstständigkeit. Die Möglichkeiten reichen von der Übernahme einer Kfz-Reparaturwerkstatt bis zur Gründung eines Konstruktionsbüros. Eine Ausbildung zum Meister ist nach einer abgeschlossenen Lehre als Fahrzeugschlosser möglich. Ein 32 Jahre alter Werkstattleiter verdient bei einer Firmengröße von mehr als 100 Mitarbeitern mehr als 3.400 Euro. Auch kleinere Unternehmen wie Reifendienste oder Lackierereien bieten vielfältige Aufgaben, einen sicheren Arbeitsplatz und ein ansprechendes Gehalt.