Ein Unternehmen tätigt viele Ausgaben. Dabei ist es wichtig, den Überblick zu behalten. Anlagenbuchhalter und Anlagenbuchhalterinnen bilden einen Teilbereich in der Finanzbuchhaltung und wirken bei den Quartalsabschlüssen, Monatsabschlüssen und Jahresabschlüssen mit. Sie kümmern sich um das Anlagevermögen eines Unternehmens und kümmern sich um die wirtschaftliche Bewertung des Inventars Weitere Berufe in der Buchhaltung sind beispielsweise Controller und Controllerin, Bankkaufmann und Bankkauffrau sowie Finanzbuchhalter und Finanzbuchhalterin.
Die Anlagenbuchhalter besitzen den Überblick über das gesamte Anlagevermögen eines Unternehmens. Da die Anlagenbuchhalter Teil des externen Rechnungswesens sind, beschäftigen sie sich mit dem Bereich der Buchhaltung, der mit den Anlagen eines Unternehmens zu tun hat. Unter Anlagen eines Unternehmens sind Vermögenswerten zu verstehen, die das Unternehmen längerfristig nutzen kann, also sowohl Sachanlagen als auch Finanzanlagen. Einige Beispiele für Sachanlagen sind Fahrzeuge, Geräte und Arbeitsmittel, ohne die es den Mitarbeitern unmöglich wäre, ihre Arbeiten auszuführen. Anlagenbuchhalter verwalten die Zuschreibungen und Abschreibungen im Anlagenvermögen und erkennen den Zeitwert der jeweiligen Anlagen. Dazu dokumentieren sie, wann Anlagen angeschafft wurde, wie lange sie in Benutzung sind und wie lange sie noch genutzt werden kann. Sie erstellen Berichte und Analysen für das interne und externe Berichtswesen. Zudem ermitteln sie, wann es am günstigsten für das Unternehmen ist, neue Anlagen anzuschaffen. Sie überlegen, wann der finanziell günstigste Zeitpunkt für Wartungen oder Instandhaltungsarbeiten ist. Wenn beispielsweise eine Maschine defekt ist, schätzen sie ab, ob sich eine Reparatur lohnt oder eine Neuanschaffung günstiger wäre. Dazu setzen sie Wirtschaftlichkeitsanalysen ein. Neue Sachanlagen nehmen sie in die Anlagenkartei auf. Sie arbeiten mit der Geschäftsleitung zusammen, indem sie sie beraten und bei Entscheidungen, die die Liquiditätsplanungen und Investitionen betreffen, unterstützen. Durch die Arbeit der Anlagenbuchhalter ist es möglich, jederzeit die gesamten Vermögenswerte inklusive ihres aktuellen Werts einzusehen. Aus diesem Grund sind Anlagenbuchhalter an den Monatsabschlüssen, Quartalsabschlüssen und Jahresabschlüssen beteiligt. Die Werte des Anlagevermögens ermitteln sie aus der Differenz zwischen dem Einkaufspreis und den Abschreibungen. Sie tragen einen Teil zur Budgetplanung bei, indem sie Investitionspläne und Abschreibungspläne erstellen und die Besitzsteuern ermitteln. Anlagenbuchhalter sind der Ansprechpartner für die Wirtschaftsprüfung und die Steuerberatung.
Anlagenbuchhalterinnen sind nicht auf einen speziellen Wirtschaftsbereich festgelegt. Aus diesem Grund finden sie nahezu in allen Branchen eine Beschäftigung. Darunter fallen beispielsweise: Bau, Architektur, Maschinenbau und Fahrzeugbau, Finanzdienstleistungen, Immobilien, Gesundheit, Hotel, Gaststätten, Tourismus, Medien, Feinmechanik, Optik, Nahrungsherstellung, Genussmittelherstellung sowie Textil und Bekleidung. Dort gehen sie ihrer Tätigkeit in Büros nach.
Bei dem Beruf des Anlagenbuchhalters handelt es sich um keine klassische Berufsausbildung. Es wird schon eine abgeschlossene kaufmännische Ausbildung oder ein Studium mit entsprechender Berufserfahrung vorausgesetzt. Die zukünftigen Anlagenbuchhalter bringen dadurch schon grundlegende Qualifikationen für die Tätigkeit mit. Liegt bei den angehenden Anlagenbuchhaltern noch keine oder wenig Berufserfahrung vor, können Praktika oder eine Trainee-Stelle den Berufseinstieg erleichtern. Mit einer abgeschlossenen Weiterbildung, die von Industriekammern und Handelskammern angeboten werden, stehen die Chancen bei den Bewerbungen besser. In der Weiterbildung werden Inhalte wie das Durchführen von Inventur im Anlagevermögen vermittelt. Außerdem lernen die zukünftigen Anlagenbuchhalter, was beim Jahresabschluss im Anlagevermögen wichtig ist und was es über Anlagenabgänge mit Gewinnen und Verlusten zu wissen gilt.
Anlagenbuchhalterinnen brauchen ein ausgeprägtes Zahlenverständnis. Sie benötigen die Fähigkeit, sich selbst zu organisieren und Termine im Blick zu halten. Es hilft, strukturiert denken zu können, um Zusammenhänge zu erkennen. Während der Tätigkeiten ist hohe Sorgfalt gefragt, damit keine Flüchtigkeitsfehler entstehen. Sie arbeiten mit vielen Abteilungen zusammen und sollten daher ein gutes Kommunikationsvermögen besitzen. Vor allem Vielseitigkeit ist gefragt, da je nach Größe des Unternehmens spezielle Fähigkeiten gefragt sind.