Growth Hacker sind Marketing-Experten, die durch den gezielten Einsatz von Marketing-Strategien ein möglichst kostengünstiges Wachstum von Unternehmen erzielen wollen. Ihre Strategien werden auch als sogenannte Hacks bezeichnet, also ungewöhnliche Herangehensweisen an die Lösung eines Problems. Da die Strategien der Growth Hacker vor allem die Kosten minimieren sollen, werden sie häufig von Start-ups beauftragt, denen nur ein geringes Budget zur Verfügung steht.
Der Beruf des Growth Hackers wird häufig auch als Growth-Managerin oder Growth Marketing Specialist bezeichnet. Berufe, deren Aufgabenbereiche sich mit denen des Growth Hackers überschneiden, sind beispielsweise der Betriebswirt für Werbung und Marketingkommunikation, die Online-Marketing-Managerin und der Social-Media-Manager.
Sobald ein Growth Hacker von einem Unternehmen beauftragt wird, überlegt er sich eine passende Marketing-Strategie, die den zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln entspricht. Da der Growth Hacker meist für Start-ups arbeitet, ist sein vorrangiges Ziel, ein möglichst großes Wachstum zu erreichen. Dazu gehört es, die Verkaufszahlen von beispielsweise Konsumartikeln, Dienstleistungen oder Kapitalgütern zu steigern sowie den Traffic auf der Unternehmenswebsite und damit die Zahl der Nutzerregistrierungen zu erhöhen.
Dem Growth Hacker stehen verschiedene Strategien zur Verfügung, die meist kostengünstiger umzusetzen sind als die traditionelle Werbung. Er entwickelt zunächst einen Maßnahmenplan mit möglichen Optimierungen, wobei er auch immer das Nutzerverhalten und die Zielgruppe in Betracht zieht. Grundlegend für den Erfolg einer Website sind die SEO- und SEA-Strategien, also die Suchmaschinenoptimierung und die Suchmaschinenwerbung. Diese plant er und setzt sie in Absprache mit den Führungskräften des Unternehmens um. Weitere Mittel, auf die ein Growth Hacker zurückgreift, sind unter anderem folgende:
Zusätzlich optimiert ein Growth Hacker die Kommunikation mit den Nutzern und entwickelt die Branding-Strategie weiter, häufig auch in Zusammenarbeit mit Social-Media-Influencern. Er kontrolliert den Erfolg seiner Maßnahmen, indem er Berichte über die Kampagnen erstellt, Nutzerdaten analysiert und die Umwandlung der Interessenten zu Unternehmenskunden (Conversion) genauer untersucht. Gegebenenfalls empfiehlt er sogar eine Anpassung des Warenangebots oder Dienstleistungsangebots des Unternehmens. Da sich Trends durch Social Media und das Internet besonders schnell entwickeln, sollte ein Growth Hacker stets über alle aktuellen Entwicklungen im Marketing informiert sein.
Unternehmen, die über eine eigene Abteilung für Marketing und Public Relations (PR) verfügen, beschäftigen dort Growth Hacker vor allem in der Phase als Start-up. Die Branchen, in denen Growth Hacker zum Einsatz kommen, sind vielfältig und reichen von Handel über IT bis hin zu Informationsdiensten, der Medienbranche sowie der Werbebranche. Unter anderem finden Growth Hacker eine Beschäftigung in Agenturen für Kommunikation und Werbung sowie bei Multimediadienstleistern oder Betreibern von Internetseiten, Internetcommunitys, Foren oder Netzwerken.
Für den Berufseinstieg als Growth Hacker ist kein bestimmter Bildungsweg vorgeschrieben. Um als Growth Hacker erfolgreich an Aufträge zu gelangen, ist allerdings meist eine Ausbildung oder ein Studium im Bereich Marketing oder Kommunikation Voraussetzung. Beispielsweise bietet sich die 18-monatige Weiterbildung zum Betriebswirt für Marketingkommunikation an, welche die Themen Verkaufsförderung, Public Relations, Werbung sowie Wirtschaft und Recht abdeckt. Voraussetzung zur Aufnahme der Weiterbildung sind ein Ausbildungsabschluss sowie Berufserfahrung, möglichst in einem branchennahen Bereich. Ein Studium kann ebenfalls einen Berufseinstieg ermöglichen oder bietet Aufstiegsmöglichkeiten. Naheliegend sind zum Beispiel die folgenden Studiengänge:
Regelmäßige Weiterbildungen sind für den Beruf des Growth Hackers essenziell, um stets auf dem neuesten Stand der Marketing-Strategien zu bleiben, beispielsweise in folgenden Bereichen:
Growth Hacker sind häufig mit der Datenauswertung beschäftigt und finden dann entsprechend ihrer Erkenntnisse geeignete Lösungen. Das erfordert einerseits ein ausgeprägtes analytisches Denkvermögen und andererseits viel Sorgfalt bei der Dokumentation von Daten. Für die Umsetzung der Maßnahmen benötigen sie Organisationstalent und Kommunikationsfähigkeit. Wenn sie mit anderen Unternehmen oder Social-Media-Influencern zusammenarbeiten, ist Überzeugungskraft essenziell, damit sie für ihre Werbestrategien stets den richtigen Kooperationspartner finden.