Zuhören, analysieren, Probleme lösen – Psychosoziale Berater und Psychosoziale Beraterinnen unterstützen und begleiten Menschen mit verschiedenen Problemlagen oder in herausfordernden Situationen. Als Maßnahme zur Wiedereingliederung helfen sie insbesondere Menschen, die ihren Lebensalltag nicht mehr selbstständig regeln können oder merken, dass ihnen die Kontrolle über diesen entgleitet.
Die Arbeit eines Psychosozialen Beraters ähnelt der des Fallmanagers bzw. der Fallmanagerin. Im Englischen wird die Psychosoziale Beratung häufig Counselling genannt. Der Berater ist dann ein Coach oder ein Counseller. Es gibt klare Abgrenzungen zwischen Psychosozialer Beratung und einer Psychotherapie.
Kern der Tätigkeit eines Psychosozialen Beraters ist es, den hilfebedürftigen Menschen wieder zu mehr Selbstständigkeit zu verhelfen. Die Ursachen für die individuellen Probleme der Hilfesuchenden sind vielfältig. Durch aufmerksames Zuhören und Fragestellungen an die Betroffenen macht sich der Psychosoziale Berater ganzheitliches Bild der persönlichen Lage seines Gegenübers. Im Fokus der Arbeit stehen die Folgen der Krankheit für das soziale Umfeld der Hilfesuchenden. Der Psychosoziale Berater analysiert und erkennt Ursachen für Krisen, Konflikte oder Traumata.
Um Klienten umfangreiche Unterstützung anbieten zu können, steht der Psychosoziale Berater ihnen informativ, präventiv und entwicklungsfördernd zur Seite. Da die Probleme der Klienten unterschiedlichste Hintergründe haben können, sind die Beratungsfelder sehr facettenreich und umfassen beispielsweise die Themen Beruf, Bildung und Beschäftigung aber auch Erziehungsberatung, Partnerschaftsberatung, Trauerarbeit sowie Beratung bei Suchtproblemen.
Die Art und Weise, auf die ein Psychosozialer Berater seine Beratung gestaltet, reicht dabei von Einzelberatungen bis hin zu Gruppenberatungen.
Psychosoziale Beraterinnen können überall dort eingesetzt werden, wo Menschen eine Beratung zur Bewältigung ihrer individuellen Problemlagen zur Wiedereingliederung in Anspruch nehmen möchten. Die Beratungsgespräche finden häufig in privaten Praxen statt, aber beispielsweise auch bei Institutionen wie den folgenden:
Zudem ist auch die Telefonseelsorge, die sich in ihren Rahmenbedingungen von den anderen Hilfeeinrichtungen unterscheidet, ein möglicher Einsatzort für Psychosoziale Beraterinnen.
Um Psychosoziale Beraterin zu werden, gibt es verschiedene Wege. Es handelt sich um eine Beratungsarbeit, für die gesetzlich nicht zwingend eine psychologische Ausbildung erforderlich, aber dennoch überaus empfehlenswert ist. Üblicherweise sollten angehende Psychosoziale Beraterinnen Vorkenntnisse besitzen, beispielsweise durch eine Berufsausbildung im sozialen Bereich oder besser noch durch ein Studium. Hier bieten sich beispielsweise die Studiengänge Psychologie, Pädagogik oder Erziehungswissenschaften an. Bestenfalls belegen Studenten schon während des Studiums einschlägige Kurse, um sich in diese Richtung zu entwickeln.
Der beste Weg zum Beruf der Psychosozialen Beraterin führt über ein Studium der Psychosozialen Beratung und Therapie. Nach dem Bachelorabschluss bietet sich auch der gleichnamige weiterführende Masterstudiengang an, um sich gegebenenfalls auf eine gewisse Klientel zu spezialisieren.
Es existieren auch explizite Weiterbildungsangebote zur Psychosozialen Beraterin, welche sich vorwiegend an Fachkräfte aus sozialen Bereichen wie zum Beispiel der Kinder- und Jugendhilfe, dem Gesundheitswesen, der Psychiatrie, dem Sozialwesen oder der Suchthilfe richten.
Da seine berufliche Tätigkeit auf der Beratung von Menschen beruht, kann ein Psychosozialer Berater gut zuhören und analysieren. Er identifiziert Probleme, benennt diese und findet Ansätze, um sie zu lösen. Er hat Spaß an der Arbeit mit Menschen und findet schnell einen persönlichen Zugang zu seinen Klienten. Hierfür nutzt er sein ausgeprägtes Einfühlungsvermögen.
Um den Überblick über seine Klienten zu behalten, ist er gut organisiert. Durch sein Verantwortungsbewusstsein sind für den Psychosozialen Berater die selbstständige Dokumentation und Planung seiner Arbeit selbstverständlich. Seine umfangreichen Kommunikationskompetenzen und Ausdrucksfähigkeiten helfen ihm bei der täglichen Arbeit.
Ist der Psychosoziale Berater ambulant tätig, benötigt er hohe Mobilitätsbereitschaft, um Klienten in einem größeren Umkreis mithilfe eines Pkw zu besuchen.