Bei rheumatischen Erkrankungen der Gelenke, Knochen, Muskeln oder Blutgefäße, beispielsweise Arthritis, Arthrose, Morbus Bechterew und Osteoporose, ist eine frühe Diagnose und Behandlung durch einen Rheumatologen bzw. eine Rheumatologin besonders wichtig. Diese sind meist Fachärzte und Fachärztinnen für Innere Medizin mit einem Schwerpunkt im Bereich Rheumatologie.
Ähnliche Berufe sind unter anderem der Kardiologe bzw. die Kardiologin, der Nephrologe bzw. die Nephrologin oder der Gastroenterologe bzw. die Gastroenterologin. Weitere Fachärzte und Fachärztinnen für Innere Medizin sind Diabetologen und Diabetologinnen sowie Onkologen und Onkologinnen.
Rheumatologen behandeln inoperable Krankheiten wie entzündliche Gelenkerkrankungen, Gelenkverschleißerkrankungen oder Autoimmunerkrankungen. Außerdem analysieren sie Schmerzsyndrome von Patienten, beispielsweise chronische Rückenschmerzen. Sucht ein Patient mit Beschwerden den Rheumatologen auf, ist es wichtig, dass dieser schnellstmöglich eine Diagnose stellt, um einem schweren Krankheitsverlauf vorzubeugen.
Im ersten Schritt führt der Rheumatologe eingehende Gespräche über die Beschwerden und die Krankheitsgeschichte des Patienten – die sogenannte Anamnese – und untersucht die schmerzenden Stellen. Er entnimmt daraufhin Blutproben, um diese auf Rheumafaktoren zu testen oder sie in einem Labor prüfen zu lassen. Weiterhin lässt er Röntgenaufnahmen sowie Computertomografien erstellen. Mithilfe dieser und den Ergebnissen der Blutproben ist es dem Rheumatologen möglich, die potenzielle Erkrankung zu diagnostizieren, passende Medikamente zu verschreiben und einen individuellen, langfristigen Behandlungsplan zu entwerfen.
Er berät außerdem die Betroffenen und ihre Angehörigen, da die diagnostizierten Krankheiten in der Regel nicht heilbar sind und Patienten aus diesem Grund häufig auf eine dauerhafte medikamentöse Behandlung angewiesen sind. Insbesondere an Unikliniken wirkt der Rheumatologe auch an der medizinischen Forschung und Entwicklung mit. Da rheumatische Erkrankungen auch die inneren Organe befallen können, wird zwischen internistischen und orthopädischen Rheumatologen unterschieden. Dementsprechend können auch die Aufgabenfelder und Behandlungsmethoden variieren.
Eine Rheumatologin kann als selbstständige Ärztin in einer eigenen Praxis oder einer Gemeinschaftspraxis tätig sein. Meist ist sie jedoch in einem Krankenhaus, einer Rehabilitationsklinik oder einer Kurklinik angestellt. Auch die Arbeit in der Forschung ist eine Möglichkeit, die ihr offensteht.
Der Zugang zur Tätigkeit des Rheumatologen ist reglementiert. Jeder Bewerber muss zunächst ein grundständiges sechsjähriges Studium der Humanmedizin absolvieren. Nach einem erfolgreichen Abschluss ist zusätzlich eine sechsjährige Facharzt-Weiterbildung notwendig. Die meisten angehenden Rheumatologen absolvieren eine Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin und Rheumatologie, doch auch eine Weiterbildung zum Facharzt für Pädiatrie oder Unfallchirurgie ermöglicht die Arbeit als Rheumatologe. Absolventen dieser Weiterbildungen sind üblicherweise in der pädiatrischen Rheumatologie bzw. der orthopädischen Rheumatologie tätig. Viele Fachärzte absolvieren im Laufe ihrer Karriere weitere Fortbildungen in nahegelegenen Gebieten wie der Diabetologie, Akupunktur oder Allergologie.
Da die Rheumatologin meist einen anstrengenden Alltag hat, in dem sie häufig mit schweren Schicksalen konfrontiert wird, sollte sie körperlich sowie psychisch äußerst belastbar sein. Auch die Freude am Umgang mit Menschen jeder Altersgruppe sowie Geduld, Einfühlungsvermögen und Kommunikationsstärke sind Eigenschaften, die die Rheumatologin erfolgreich machen. Außerdem sollte sie wie jede Ärztin die Fähigkeit besitzen, berufliche Probleme nicht mit nach Hause zu nehmen.