Als einer der drei deutschen Nachrichtendienste ist der Bundesnachrichtendienst (BND) für die zivile und militärische Auslandsaufklärung zuständig. Daneben existieren auch das Bundesamt für Verfassungsschutz und der Militärische Abschirmdienst (MAD). BND-Beamtinnen und BND-Beamten des mittleren sowie des gehobenen Dienstes übernehmen unterschiedliche Aufgaben innerhalb des BNDs. Hierzu gehören in erster Linie die Beschaffung und Auswertung von Informationen sowie Verwaltungstätigkeiten. BND-Beamte im höheren Dienst übernehmen meist spezialisierte Aufgaben.
Die Aufgaben in den Diensten des Bundesnachrichtendienstes variieren je nach Laufbahn.
BND-Beamte im mittleren Dienst üben verschiedene Tätigkeiten innerhalb des Bundesnachrichtendienstes aus. Eine ihrer Hauptaufgaben ist die Unterstützung der BND-Beamten im gehobenen und höheren Dienst. Um Informationen zu beschaffen, helfen sie ihren Kollegen bei der Arbeit mit Personen mit Zugang zu Geheiminformationen. Außerdem nutzen sie die ihnen zur Verfügung stehende Technik, um relevante Informationen zu beschaffen – aber auch um die eigenen Kanäle vor Aufklärung zu schützen. Bei der Auswertung von Informationen kombinieren sie das Material der Beschaffungsdienstabteilung mit offen zugänglichen Quellen. Diese Daten sichten, prüfen und analysieren sie und erstellen entsprechende Berichte. BND-Beamte im mittleren Dienst wirken in verschiedenen Bereichen des Bundesnachrichtendienstes an der Sicherheit mit. Dies reicht vom Schutz von Einrichtungen und nachrichtendienstlichen Verbindungen bis hin zur Gewinnung vertrauenswürdiger Mitarbeiter. Schließlich übernehmen sie diverse administrative Aufgaben im Bereich der allgemeinen Verwaltung.
Beamte im gehobenen Dienst beim Bundesnachrichtendienst sind unter anderem für die Beschaffung von Informationen verantwortlich. Hierzu werben sie Informanten mit Zugang zu Auslandsnachrichten oder geheimen Informationen und führen diese an. In anderen Fällen unterstützen sie ihre Vorgesetzten in diesem Bereich. Die BND-Beamten des gehobenen Dienstes steuern die Verbindung zu den angeworbenen Personen im Inland sowie im Ausland und stehen mit ihnen in Kontakt. Zusätzlich zu ihren Informanten nutzen sie Informationsquellen, wie beispielsweise Satellitenbilder, Luftbilder oder elektronische Daten. BND-Beamte im gehobenen Dienst beschäftigen zudem mit der Beobachtung von Entwicklungen im Ausland. Dabei kann es sich sowohl um militärische, politische, wirtschaftliche oder sogar wissenschaftlich-technische Ereignisse handeln. Ähnlich wie ihre Kollegen im mittleren Dienst nutzen sie diverse Quellen, um an Informationen zu gelangen. Diese nutzen sie für das Erstellen von Analysen und Berichten zu wichtigen Schwerpunktthemen der Aufklärung. Darüber hinaus führen sie in den Fachabteilungen des BNDs und in Auslandsdienststellen unterschiedliche administrative Aufgaben aus und sorgen für den Schutz des Bundesnachrichtendienstes und seiner Infrastruktur.
Beamte im höheren Dienst beim Bundesnachrichtendienst übernehmen meist spezialisierte Aufgaben in besonderen Bereichen. Häufig agieren sie als Führungskräfte und steuern die Aktivitäten des Bundesnachrichtendienstes maßgeblich mit. Ihre Aufgaben können sich mit den Aufgaben der BND-Beamten anderer Laufbahnen überschneiden.
BND-Beamtinnen arbeiten prinzipiell in der Zentrale und den Dienststellen des Bundesnachrichtendienstes. Dabei kann es sich sowohl um Dienststellen im Inland als auch im Ausland handeln. Dies gilt für Beamtinnen aller Laufbahnen. Allerdings werden im Ausland tendenziell eher BND-Beamtinnen des gehobenen oder höheren Dienstes eingesetzt.
Für einen Einstieg als Beamter beim Bundesnachrichtendienst existieren vor allem zwei Varianten der Beamtenausbildung:
Bei der Ausbildung für den mittleren Dienst (die Amtsbezeichnung lautet Regierungssekretär) handelt es sich um einen zweijährigen Vorbereitungsdienst. Dieser erfolgt im Zentrum für Nachrichtendienstliche Aus- und Fortbildung sowie an Dienststellen des BND. Zu den Zulassungsvoraussetzungen gehört in der Regel ein Hauptschulabschluss oder mittlerer Bildungsabschluss sowie der Abschluss einer förderlichen kaufmännischen oder verwaltungsfachlichen Berufsausbildung.
Bei der Ausbildung für den gehobenen Dienst beim BND (die Amtsbezeichnung lautet Regierungsinspektor) handelt es sich um ein dreijähriges Studium. Dieses erfolgt an der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung und am Zentrum für Nachrichtendienstliche Aus- und Fortbildung. Darüber hinaus werden berufspraktische Studienabschnitte in unterschiedlichen Bereichen des Bundesnachrichtendienstes absolviert. Voraussetzung für die Zulassung zur Laufbahn ist die Fachhochschulreife oder die Allgemeine Hochschulreife.
Für beide Ausbildungen sind sowohl die deutsche Staatsangehörigkeit als auch eine Sicherheitsüberprüfung erforderlich. Ebenso ist das Bestehen eines schriftlichen und mündlichen Auswahlverfahrens notwendig. Zusätzlich müssen Bewerber andere beamtenrechtliche Voraussetzungen erfüllen, zu denen beispielsweise geistige und körperliche Eignung gehören. Außerdem können auch Beamte anderer Laufbahnen in den Dienst des BNDs wechseln, sofern sie über die entsprechende Befähigung verfügen und nach einer Einzelfallprüfung zugelassen werden.
Um in den höheren Dienst des Bundesnachrichtendienstes zu gelangen, braucht es meist einen Masterbschluss. Dieser kann sowohl nach einer erfolgreichen Beamtenlaufbahn, einem spezialisierten Studium an der Universität des Bundes oder in einem relevanten Fachbereich absolviert werden.
Anpassungsweiterbildungen helfen dabei, die eigenen Kompetenzen zu vertiefen und an neue Entwicklungen anzupassen. Für BND-Beamte eigenen sich beispielsweise folgende Fortbildungsthemen:
Beamte des gehobenen Dienstes können sich zudem in den Bereichen Mitarbeiterführung und Teamarbeit weiterbilden.
Aufstiegsweiterbildungen können neue Karriereperspektiven eröffnen und bieten die Möglichkeit, in Führungspositionen aufzusteigen. Beamte des mittleren Dienstes können beispielsweise die Beamtenausbildung für den gehobenen Dienst absolvieren. Alternativ können sowohl Beamte des mittleren als auch des gehobenen Dienstes ein grundständiges oder weiterführendes Studium nutzen, um ihre beruflichen Chancen zu verbessern. Interessante Studiengänge sind unter anderem:
Nicht jede Bewerberin wird für eine Laufbahn beim Bundesnachrichtendienst zugelassen. Dies zeigt sich bereits in der gründlichen und umfassenden Prüfung der Kandidatinnen vor Beginn ihrer Tätigkeit. Generell muss eine BND-Beamtin die allgemeinen beamtenrechtlichen Voraussetzungen erfüllen. Hierzu gehören unter anderem die deutsche Staatsangehörigkeit, die Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Ämter, die charakterliche und geistige Eignung sowie die körperliche Eignung. Alle diese Faktoren werden ebenso wie eventuelle Vorstrafen im Voraus geprüft.
Darüber hinaus sollten sich BND-Beamtin unabhängig von der Laufbahn durch eine sorgfältige und gewissenhafte Arbeitsweise auszeichnen. Ebenso wichtig sind ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein sowie Verantwortungsbereitschaft. Eine Beamtin beim Bundesnachrichtendienst sollte sich stets der Bedeutung ihrer Arbeit bewusst sein und sollte nicht davor zurückschrecken, für ihre Arbeit einzustehen. Eine Eigenschaft, die insbesondere beim BND von Bedeutung ist, ist die Verschwiegenheit. Eine BND-Beamtin sollte stets Stillschweigen über ihre Arbeit und die gewonnen Daten wahren können. Lernbereitschaft ist ebenfalls eine vorteilhafte Eigenschaft innerhalb des BNDs: Eine Beamtin muss stets auf dem neusten Entwicklungsstand im Bereich der technischen Nachrichtenbeschaffung bleiben.