Hufeisen beschlagen, Schwerter schmieden – so begegnet man Schmieden und (seltener) Schmiedinnen in Filmen oder in Comics wie „Asterix“. Tatsächlich handelt es sich nicht nur um einen berühmten Beruf aus der Eisenzeit oder dem Mittelalter, sondern um ein Handwerk, für das es bis heute eine Lehre gibt. Denn: Nach der staatlich anerkannten Ausbildung zum Metallbauer bezeichnen sich viele weiterhin als Schmied oder als Schmiedin. Der Ausbildungsberuf Metallbauer eint seit 1989 die zuvor voneinander unterschiedenen Berufsbilder Schlosser und Schmied. Bei beiden handelt es sich seitdem nicht länger um eine offizielle Berufsbezeichnung.
Der klassische Schmiedeberuf sollte nicht mit dem Goldschmied verwechselt werden. Enger verwandte Berufe sind Feinwerkmechanikerin, Werkzeugmacher und Kunsthandwerkerin. Eine Spezialisierung bzw. Weiterbildung stellt der Hufschmied dar.
Ein Schmied arbeitet auch heute noch mit Schmiedeglut und Schmiedeeisen. Er stellt jedoch längst nicht mehr hauptsächlich Waffen und Werkzeug her, sondern Metallbauteile aller Art. Diese sind je nach Fachrichtung des Schmiedes bzw. seiner Werkstatt verschieden: Es fallen Gegenstände des Hausbaus wie Geländer, Türen, Fenster Türklinken und Zäune darunter sowie Restaurationselemente und Spezialanfertigungen in der Denkmalpflege. Zum Repertoire von Metallbauern im Fahrzeugbau gehören vor allem Fahrzeugrahmen und Karosserien; insbesondere Sonderanfertigungen zum Beispiel für Militär und Polizei. Metalle sind allgegenwärtig - entsprechend vielseitig sind die Arbeitsbereiche von Schmieden.
Je nach Bedarf übernimmt der Schmied zur Planung seines Auftrags zunächst das Ausmaß vor Ort und zeichnet einen Entwurf. Es kann sich dabei um einen individuellen Kundenwunsch oder einen Serienauftrag handeln; auch Instandhaltungsarbeiten und Reparaturen fallen in den Aufgabenbereich des Schmiedes.
In der Werkstatt schneidet der Schmied das Metallstück, das ver- oder bearbeitet werden soll, durch Brennschneiden, Scheren oder Sägen zu. Der zentrale Arbeitsschritt ist die Konstruktion. Hier sind Materialkunde, handwerkliches und maschinelles Geschick gefragt. Der Schmied muss verschiedene Materialien wie Stahl, Kupfer und Aluminium im Schmiedeofen auf eine bestimmte Temperatur erwärmen. Diese muss er anhand der Glühfarbe des Metalls richtig einschätzen, um es an die Wünsche seines Auftraggebers anpassen zu können.
Dazu existieren verschiedene Fertigungs-, Füge- und Schweißverfahren. Zudem gehören das Nieten, Schrauben und die Oberflächenbehandlung, die vor Witterung schützt, zu den Techniken moderner Schmiede. Nach einer abschließenden Funktionskontrolle ist das Metallbaustück bereit für die Montage vor Ort. Auch diese kann durch den Schmied ausgeführt werden. Bei jedem Arbeitsschritt führt der Schmied sowohl manuelle als auch maschinelle Arbeiten aus.
Schmiedinnen sind je nach Fachrichtung grundsätzlich überall da tätig, wo Metall verarbeitet wird.
Metallbauerinnen der Fachrichtung Konstruktionstechnik arbeiten in Stahl- und Metallbau-, Dachdecker- und Fassadenbauunternehmen.
Metallbauerinnen der Fachrichtung Metallgestaltung findet man in der Denkmalarbeit, im Kunsthandwerk, als Restauratorinnen in Museen, Schlossereien die auf Restaurierungsarbeiten spezialisiert sind, oder - mit der entsprechenden Weiterbildung - in Hufschmieden.
Metallbauerinnen der Fachrichtung Nutzfahrzeugbau stellen Karosserien, Fahrzeugrahmen und Fahrwerke in Kfz- und Maschinenbaubetrieben verschiedener Spezialisierungen her.
Um die notwendigen Schmiede- und Metallbearbeitungstechniken zu erlernen, die einen Schmied ausmachen, lässt sich in Deutschland eine Ausbildung zum Metallbauer machen. Es existieren drei Fachrichtungen, zwischen denen Interessenten wählen können:
Zukünftige Schmiede qualifizieren sich mit einem Hauptschulabschluss, körperlicher Kraft und guten Noten in Mathe, Physik, Technik und Werken. Die Ausbildung findet dual statt, das heißt sowohl in einem Ausbildungsbetrieb als auch einer Berufsschule. Sie dauert in der Regel dreieinhalb Jahre.
Im Anschluss an eine Ausbildung bieten sich Weiterbildungen an. Diese sind berufsbegleitend und in Vollzeit möglich. Sie qualifizieren für Führungspositionen innerhalb eines Betriebes und für den Weg in die Selbstständigkeit als:
Auch ein Studium ist als Fern- oder Abendstudium neben dem Beruf sowie in Vollzeit möglich. Bachelor- und Masterstudiengänge bieten unter anderem die folgenden akademischen Abschlüsse an:
Hohe körperliche Leistungsfähigkeit sind für Schmiede so wichtig wie ein präzises Augenmaß und Zuverlässigkeit. Wer lärmempfindlich ist, wird mit der oft lautstarken Arbeit zu kämpfen haben; auch hitzeempfindlich dürfen Schmiede nicht sein. Wer die Fachrichtung Konstruktionstechnik wählt, arbeitet oft auch im Hochbau und sollte insofern schwindelfrei sein. Insgesamt handelt es sich um einen Beruf, in dem handwerkliches Geschick und Belastbarkeit zusammenkommen.