Manualtherapeuten und Manualtherapeutinnen arbeiten mit Menschen, die körperliche Beschwerden haben zusammen und erzielen durch die therapeutischen Maßnahmen eine höhere Beweglichkeit und Schmerzlinderung der betroffenen Gelenke und Muskeln. Als Grundlage bedienen sie sich der Osteopathie.
Bei der Manualtherapie handelt es sich um eine Weiterbildung für Physiotherapeuten und Krankengymnastinnen.
Manualtherapeutinnen sind für die Behandlung von reversiblen Funktionsstörungen von Extremitätengelenken und der Wirbelsäule verantwortlich. Für ihre Behandlung nutzen sie die Osteopathie als Grundlage. Sie stellen die Diagnose für die Beschwerden der Patientinnen. Die Diagnose bewerten und beurteilen sie und überlegen sich anschließend die passenden Behandlungsmaßnahmen. Diese halten sie schriftlich fest, indem sie die Diagnosen, Prognosen und die weitere Planung formulieren. Ihre Therapie mit osteopathischem Ansatz eignet sich zur Behandlung von Wirbelsäulenbeschwerden, wie beispielsweise einem Bandscheibenvorfall, für Rückenschmerzen, Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, rheumatische Erkrankungen sowie Gelenkarthrose. Manualtherapeutinnen stellen fest, ob die Wirbelsäule der Patientinnen in Takt ist, da sich ihre Therapiemaßnahmen nicht für akute Verletzungen an der Wirbelsäule wie beispielsweise Brüche oder Entzündungen eignen. Bei akuten Verletzungen schreiben sie Überweisungen aus. Während der Behandlung setzen sie unter anderem bestimmte Grifftechniken sowie spezielle Traktionsbehandlungen ein. Manualtherapeutinnen arbeiten besonders häufig mit Mobilisationstechniken, indem sie Gliedmaßen oder Gelenke auf spezielle Art und Weise dehnen, strecken oder mit bestimmten Zugreizen arbeiten. Manualtherapeutinnen wollen erreichen, dass die Gelenke und Muskeln nicht mehr schmerzen und die Beweglichkeit von den Muskeln und Gelenken ihrer Patientinnen wieder hergestellt werden kann.
Manualtherapeuten finden Beschäftigung in Kliniken und Krankenhäusern, Facharztpraxen oder physiotherapeutischen Praxen. Außerdem können sie ihrer Tätigkeit in Altenheimen, Rehabilitationszentren und Sportstätten nachgehen. Dort sind sie in Büros und Behandlungsräumen tätig.
Um zur Weiterbildung zur Manualtherapeutin zugelassen zu werden, müssen Anwärterinnen eine abgeschlossene Berufsausbildung zur Physiotherapeutin oder Krankengymnastin vorweisen können. In der kostenpflichtigen Weiterbildung erhalten Interessenten einen Einblick in die Funktions- und Dysfunktionsketten des muskuloskelettalen Systems, um die Ursache der Beschwerden der Patientinnen zu finden und diese gezielt therapieren zu können. Die Weiterbildung dauert zwei Jahre und schließt mit einer theoretischen sowie praktischen Prüfung ab. Wenn Anwärterinnen sich für diese Weiterbildung entscheiden, erhöhen sich die Chancen auf einen Beruf. In den meisten Fällen zahlt die Interessentin selbst.
Manualtherapeuten arbeiten viel mit Menschen zusammen und sollten sich daher auch gut in sie hineinfühlen können. Zudem hilft es, wenn Manualtherapeuten ihren Patienten gut zuhören können und sie bei der Genesung motivieren können. Gleichzeitig müssen sie aufbauend auf ihre Patienten wirken und zuverlässig arbeiten. Von vielen Arbeitgebern wird Teamfähigkeit erwartet und eine selbstständige Arbeitsweise.