Damit Nachwuchskräfte im Bereich der Pflege in ihrer Ausbildung optimal auf ihren zukünftigen Beruf vorbereitet werden, ist es wichtig, dass der Unterricht von qualifizierten Fachleuten durchgeführt wird. Diese Aufgabe übernehmen Pflegepädagogen und Pflegepädagoginnen. Sie führen sowohl Unterrichtsstunden an Berufsschulen als auch Weiterbildungen und Fortbildungen durch. Üblicherweise haben sie ein Studium der Medizinpädagogik und Pflegepädagogik sowie eine Ausbildung im pflegerischen Bereich absolviert, beispielsweise zum Gesundheits- und Krankenpfleger, zur Altenpflegerin oder zur Entbindungspflegerin.
Die Bezeichnung Lehrkraft für Pflegeberufe wird häufig als Synonym für den Beruf des Pflegepädagogen verwendet.
Auch der Medizinpädagoge bzw. die Medizinpädagogin findet in einigen Fällen als Synonym für diesen Beruf Verwendung. Der Unterschied zum Pflegepädagogen besteht jedoch darin, dass Medizinpädagogen vor allem die Ausbildung und Weiterbildung von Ergotherapeuten bzw. Ergotherapeutinnen, Logopäden bzw. Logopädinnen und Medizinisch-technischen Assistenten bzw. Assistentinnen (MTA) zur Aufgabe haben.
Zum Arbeitsalltag eines Pflegepädagogen gehören vor allem Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Unterrichtsstunden für Berufsschulklassen sowie von Weiterbildungen oder Lehrgängen. Unter anderem bildet er die folgenden pflegerischen Berufe aus:
Er wählt geeignete Unterrichtsmaterialien aus oder erstellt sie selbst, erarbeitet Lernpläne und entwickelt gegebenenfalls passgenaue didaktische Konzepte. Neben den fachlichen Inhalten der Ausbildung oder Weiterbildung vermittelt er seinen Schülern auch ein professionelles Verhältnis zu ihrem Beruf.
Nach der Vorbereitung des Unterrichts übernimmt der Pflegepädagoge die Leitung der Schulungen und Unterrichtsstunden. Dabei wendet er verschiedene pädagogische Methoden wie Diskussionen und Gruppenarbeiten an. Zudem erstellt er Prüfungen und nimmt diese in mündlicher oder schriftlicher Form ab.
Im Laufe der Ausbildung oder Weiterbildung seiner Schüler steht der Pflegepädagoge im Kontakt zur Leitung der Ausbildungsstätte und führt die Schülerakten. Den Schülern steht er bei Fragen als Ansprechpartner zur Verfügung. Bei schlechten Leistungen oder anderen Problemen hält er Rücksprache mit ihnen.
Auch in Krankenhäusern und anderen gesundheitlichen Einrichtungen halten Pflegepädagogen Fortbildungen ab, bei denen sie beispielsweise über aktuelle Entwicklungen der Gesundheitspolitik informieren.
Im Bereich der wissenschaftlichen Forschung und der Lehre halten Pflegepädagogen Lehrveranstaltungen an Universitäten ab und wirken an Forschungsprojekten mit. Um in diesem Bereich tätig zu sein, ist üblicherweise eine Promotion erforderlich.
Die hauptsächlichen Arbeitgeber von Pflegepädagogen sind Berufsfachschulen und schulische Einrichtungen für die Bereiche Medizin und Pflege. Außerdem sind viele Pflegepädagogen in Krankenhäusern und Kliniken sowie in Pflegeheimen oder Einrichtungen der Erwachsenenbildung beschäftigt.
Die Voraussetzung für eine Tätigkeit als Pflegepädagogin ist üblicherweise ein absolviertes Bachelorstudium der Medizinpädagogik und Pflegepädagogik. Häufig ist für die Zulassung zu diesem Studium eine abgeschlossene Berufsausbildung im Bereich der Pflege erforderlich, beispielsweise zur Gesundheits- und Krankenpflegerin, zur Altenpflegerin oder zur Entbindungspflegerin. Da der Beruf der Pflegepädagogin zum Teil die Arbeit mit Minderjährigen beinhaltet, ist häufig ein erweitertes Führungszeugnis vorzulegen.
Wer einen beruflichen Aufstieg anstrebt, hat die Möglichkeit, sein Wissen im Rahmen eines Masterstudiums zu vertiefen. Neben dem bereits erwähnten Studiengang bieten sich hierfür auch die folgenden Studiengänge an:
Mit einer Promotion ist eine wissenschaftliche Karriere an einer Hochschule möglich und für die Arbeit als Hochschulprofessorin ist üblicherweise eine Habilitation erforderlich.
Anpassungsweiterbildungen helfen Pflegepädagoginnen dabei, ihre beruflichen Kenntnisse in einzelnen Bereichen zu vertiefen. Hierfür stehen unter anderem die folgenden Themenbereiche zur Wahl:
Pflegepädagoginnen sollten vor allem Kommunikationsstärke, Durchsetzungsvermögen und ein sicheres Auftreten mitbringen. Auch Empathie und Verantwortungsbewusstsein sowie pädagogisches Geschick und psychische Belastbarkeit sind wichtig für die Arbeit in diesem Beruf.