Der Beruf der Mechaniker und Mechanikerinnen ist ein dualer Ausbildungsberuf, der in verschiedenen Spezialisierungen absolviert werden kann. Ihre Einsatzgebiete sind so vielfältig wie der Einsatz von mechanischen Geräten im Alltag, weshalb sie in zahlreichen Branchen eine Beschäftigungsmöglichkeit finden. Innerhalb ihrer eigenen Branche sind sie beispielsweise Experten für die Anfertigung von Hilfsmitteln oder die Reparatur von Fahrzeugen. Sie sind an allen Schritten von der Entgegennahme des Auftrags bis zur Auslieferung des Produkts beteiligt.
Da in heutiger Zeit die Elektronik im mechanischen Bereich stark an Bedeutung gewinnt, wurden einige ehemals mechanische Berufsbezeichnungen bereits durch die Bezeichnung Mechatroniker ersetzt, beispielsweise die des Kfz-Mechatronikers mit der früheren Bezeichnung Kfz-Mechaniker.
Einige der Spezialisierungen des Mechanikers sind Anlagenmechanikerin, Automatenmechaniker, Fertigungsmechanikerin, Holzmechaniker, Schiffsmechanikerin, Verfahrensmechaniker und Orthopädietechnik-Mechaniker.
Aufgrund der Vielfältigkeit an verschiedenen Spezialisierungen im mechanischen Bereich soll es hier vor allem um eine Übersicht über den Beruf des Mechanikers im Allgemeinen gehen.
Sobald der Mechaniker einen Auftrag für die Fertigung eines Produktes entgegengenommen hat, bespricht er die Anforderungen an das Produkt ausführlich mit dem Kunden. Vor allem im Bereich Orthopädietechnik ist eine individuelle Anpassung an den Kunden essenziell, denn Prothesen müssen auf die gesundheitlichen Bedingungen zugeschnitten sein, um im Alltag eine verlässliche Unterstützung gewährleisten zu können. Daher kommt es vor, dass Mechaniker gelegentlich in Teams mit Ärzten oder – je nach Spezialisierungsbereich – mit anderen Fachkräften zusammenarbeiten.
Wenn die wichtigsten Kriterien für das Produkt feststehen, beginnt der Mechaniker mit dem Entwurf eines Modells. Dieses zeichnet er zum Beispiel mithilfe eines spezialisierten Computerprogramms. Anschließend legt er die benötigten Materialien bereit und behandelt sie gegebenenfalls vor der Verarbeitung mit Schleifmaschinen oder Sägen. Zur Anfertigung des Produkts bedient der Mechaniker Produktionsanlagen oder verarbeitet Materialien wie Metall, Holz, Kunststoff oder Textilien von Hand oder mithilfe von 3D-Druck.
Während der Arbeit hält sich ein Mechaniker stets genau an seine Pläne, damit das Produkt später den Anforderungen des Kunden entspricht. Beim Einbau besonders komplizierter Systeme richtet sich ein Mechaniker nach den Herstellerinformationen im Internet und bestellt gegebenenfalls zusätzliche Einzelteile. Da die Verbindung einiger Einzelteile zum Beispiel Löten, Schweißen oder die Arbeit mit Klebstoffen erfordert, achtet ein Mechaniker auf die ständige Gewährleistung der Sicherheitsstandards.
Nachdem das Produkt fertiggestellt ist, testet der Mechaniker es sorgfältig auf die Funktionsfähigkeit, unter anderem mithilfe elektronischer Messgeräte, und notiert die Ergebnisse. So kann er das fertige Produkt hinsichtlich der Betriebssicherheit bewerten und seine eigenen Arbeitsschritte hinterfragen. Bei der Übergabe an den Kunden gibt der Mechaniker zusätzlich Hinweise zur Pflege und erklärt den Gebrauch. Einige Produkte müssen vor der Übergabe gelagert oder verpackt werden und können erst danach verkauft und versendet werden. Zum Abschluss jeder Produktion reinigt der Mechaniker seine Werkzeuge und bemüht sich um die Instandhaltung seiner Geräte und Maschinen.
Auch Reparaturarbeiten, beispielsweise an Kraftfahrzeugen oder Schiffen, können zu den Aufgaben eines Mechanikers gehören.
Mechanikerinnen finden in zahlreichen Branchen eine Einsatzmöglichkeit, weshalb sie sich schon während ihrer Ausbildung spezialisieren. Sie werden sowohl im Handwerk als auch in der Industrie beschäftigt, beispielsweise in folgenden Bereichen:
Auch im medizinischen Bereich ist die Arbeit von Mechanikerinnen gefragt, unter anderem in folgenden Bereichen:
Die meisten Ausbildungen zur Mechanikerin dauern 3,5 Jahre und stehen, auch wenn eine Vorbildung gesetzlich nicht vorgeschrieben ist, zu einem großen Teil Schülerinnen mit mindestens einem mittleren Bildungsabschluss offen. Die duale Ausbildung umfasst einen praktischen Teil im Betrieb und einen theoretischen in der Berufsschule.
Während der Berufslaufbahn sind regelmäßige Weiterbildungen sinnvoll. Folgende Anpassungsweiterbildungen sind – zusätzlich zu fachspezifischen Angeboten – für Mechanikerinnen im Allgemeinen denkbar:
Mit entsprechender Berufserfahrung und gegebenenfalls in Verbindung mit einer der folgenden Weiterbildungsmöglichkeiten eröffnen sich Aufstiegsmöglichkeiten. Es bietet sich beispielsweise eine Prüfung zur Meisterin im eigenen Fachgebiet an oder es kann eine Technikerweiterbildung oder eine kaufmännische Weiterbildung abgeschlossen werden. Denkbare Weiterbildungen sind unter anderem folgende:
Mechanikerinnen mit Meistertitel haben zudem die Möglichkeit, ein Studium zu beginnen, zum Beispiel im Studiengang Maschinenbau.
Für Mechaniker ist handwerkliches Geschick besonders wichtig. Feine Arbeiten mit empfindlichen Materialien müssen mit viel Präzision ausgeführt werden, während die Montage großer Bauteile körperliche Kraft erfordert. Zudem sollten Mechaniker über ein ausgeprägtes abstraktes und räumliches Denkvermögen verfügen, um beispielsweise ihr entworfenes Modell in die Realität umsetzen zu können. Des Weiteren gehören Einsatzbereitschaft, Sorgfalt sowie Lernbereitschaft zu den wichtigsten Eigenschaften eines Mechanikers.