Gewerblich-technische Berufe zählen neben den kaufmännischen Tätigkeiten zu den beliebtesten Ausbildungsberufen. Ausbildungen in einem gewerblich-technischen Beruf werden überwiegend in der Industrie und im Handwerk, aber auch im öffentlichen Dienst sowie in der Landwirtschaft angeboten. Gewerblich-technische Berufe sind sehr vielseitig und in verschiedenen Branchen vertreten.
Die Bandbreite an gewerblich-technischen Ausbildungsberufen ist groß. Die einzelnen Berufe lassen sich grob den Branchen Elektrotechnik, Metallverarbeitung, Metallherstellung, Laborberufe, Chemieindustrie/Produktion, Lebensmittelherstellung, Baustoffherstellung, Bergbau, Fahrzeugführung, Textil, Holz, Papier und Druck sowie Glas und Keramik zuordnen.
Die Aufgaben und Tätigkeiten unterscheiden sich je nach Branche und Beruf. Während ein Werkzeugmechaniker Stanzwerkzeuge, Gieß- und Spritzgussformen sowie Biege- und Montagevorrichtungen für die industrielle Serienproduktion anfertigt, baut ein Mechatroniker komplexe mechatronische Systeme und nutzt dazu mechanische, elektrische und elektronische Bauteile. Zum Beschichten und Veredeln von Metalloberflächen werden Oberflächenbeschichter benötigt. Sie nutzen für ihre Arbeit spezielle Oberflächentechniken wie Feuerverzinken oder die Galvanotechnik. Der Zerspanungsmechaniker ist ein weiterer gewerblich-technischer Beruf. Er fertigt mithilfe von spanenden Verfahren metallene Präzisionsbauteile für technische Produkte. Im Bereich Metallbau ist hingegen der Teilezurichter gefragt. Er arbeitet in der Herstellungs-, Instandhaltungs- und Montagetechnik.
Die Liste der gewerblich-technischen Berufe ist lang. Zu den gewerblich-technischen Ausbildungsberufen gehören neben anderen:
Mitarbeiter in gewerblichen-technischen Berufen finden vor allem in den folgenden Branchen eine Beschäftigung:
In der Regel wird für einen Job in der Industrie und Technik eine duale gewerblich-technische Ausbildung vorausgesetzt. Jeder fünfte Auszubildende in Deutschland absolviert derzeit eine Ausbildung in einem gewerblich-technischen Beruf. Die Ausbildung dauert zwischen zwei und 3,5 Jahren und wird mit einer Prüfung abgeschlossen.
Wer nach der Berufsausbildung die Karriere vorantreiben möchte, hat mehrere Möglichkeiten: Zum einen kann in vielen gewerblich-technischen Berufe eine Meisterprüfung oder eine Techniker-Weiterbildung absolviert werden. Zum anderen besteht für Personen mit Hochschulzugangsberechtigung die Option, ein technisches Studium aufzunehmen. Mit einem Meisterabschluss und gesammelter Berufserfahrung haben jedoch auch Mitarbeiter in gewerblich-technischen Berufen die Möglichkeit, ein Studium zu beginnen, auch wenn ihnen die schulische Hochschulzugangsberechtigung fehlt.
Für einen Industriemeister der Fachrichtung Mechatronik wäre beispielsweise ein Studium der Mechatronik oder der Elektrotechnik sinnvoll. Ein Industriemeister der Fachrichtung Chemie hingegen könnte sich durch ein Studium in den Fächern Chemie, Biochemie oder Chemieingenieurwesen weiterbilden.